Er kämpft mit neuen ARD-Regeln – und patzt fast
Er kämpft mit neuen ARD-Regeln – und patzt fast

Die Macht der Gewohnheit kann auch alte Hasen aus dem Konzept bringen. Jens Riewa (61) etwa, der schon seit 1994 für die “Tagesschau” vor der Kamera steht.
Und fast so lange wendet er sich mit einem “Guten Tag, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie zur ‘Tagesschau'” an sein Publikum. Die seit 1952 gebrauchte Grußformel ist nun aber Geschichte – sitzt aber noch tief
Alte “Tagesschau”-Begrüßung wurde gestrichen
Riewa, der sich am Samstag, 4. Januar, vor dem Wintersport-Marathon mit einer “Tagesschau”-Ausgabe meldete, startete so: “Guten Tag, meine … ähhh” … Nach einem kurzen Augenblick macht er dann korrekt weiter: “Ich begrüße Sie zur Tagesschau.”
Wahrscheinlich hätte das TV-Publikum es gar nicht groß bemerkt, wenn Riewa mit der “alten” Anrede weitergemacht hätte: Fakt ist aber: Der verantwortliche Sender NDR hat “meine Damen und Herren” aus dem Sprachgebrauch verbannt. Seit dem 20.
November 2024 verzichtet die Tagesschau auf die traditionelle Begrüßung.
Auf Nachfrage von “bild.de” hatte der Norddeutsche Rundfunk erklärt, die Änderung beruhe “vor allem auf einer qualitativen Zuschauerbefragung und entspricht dem und Wunsch nach einer authentischen und zugänglichen Ansprache”.
Bei den Sprechertexten orientiere man sich zunehmend “am gesprochenen Wort” statt an “formeller Schriftsprache”.
Noch vor der offiziellen Änderung machte Jens Riewa schon einen Vorstoß in Richtung Genderneutralität: Am Samstag, 16. April 2022, meldete er sich mit “Guten Abend und willkommen zur Tagesschau.”
“t-online.de” wollte damals vom NDR wissen, ob es sich nur um ein Versehen oder um eine langfristige Änderung handelte. “Aktuell sind keine dauerhaften Änderungen und bei der Begrüßung geplant”, reagierte der Sender knapp.